25. April 2024, 13:05 Uhr

Selbst die Sommerlöcher kommen spät

Subtitel

Heute berichte der KStA (hinter der üblichen Paywall), daß in einem Kölner Waschsalon ein „Corona-Flyer“ gefunden wurde, der umgehend den stets bemühten NRW-Innenminister Reul auf den Plan rief, der wiederum sofort den Staats- und den Verfassungsschutz mit Ermittlungen beauftragte. Man nehme so etwas nicht auf die leichte Schulter, polterte Reul wieder in die Feder der Presse.
Kann man als Kölner noch gefahrlos in den Waschsalon ?

So eine Meldung sollte eigentlich den zur Meinungsbildung berechtigten Bürger aufrufen, sich zu informieren. Ich kannte dieses Flugblatt nicht, der StadtAnzeiger bildete es zur gefälligen Mythenbildung darum nicht ab und gerade deshalb wuchs dieser „Streisand“-Effekt in mir. Ich wollte mich informieren, welch‘ schändliche Tat denn da nun schon wieder vom ehemaligen Sozialkundelehrer und Innenminister  Reul mit Hilfe der Presse angeprangert wurde.

Es war gar nicht so einfach: dieses „Netz, das nichts vergisst“ fand eher wenig.  Die Verbreitung des Umsturzversuches gegen Kaiser, Gott und Vaterland (in der Reihenfolge) hielt sich also in engen Grenzen, solange man nicht waschen musste.

Damit wir hier nicht im Trüben stochern, wie das der KStA macht, hier die einzige Abbildung des „Flyers“ aus dem anarchistischen Niederungen der Waschfrauen Waschenden.


Ich bin da vielleicht etwas altmodisch, aber ich kann hier keinerlei staatsfeindliche Umtriebe erkennen, keinen Umsturzversuch, keinen Aufruf zur Gewalt gegen die Demokratie. Wenn es allerdings schon gegen die „Freiheitlich demokratische Grundordnung“ verstösst, ohne Angst leben zu wollen, Entscheidungen der meist unqualifizierten Politik zu hinterfragen und sich darüber auszutauschen, dann ist so ein Flugblatt natürlich Dynamit in Düsseldorf.

Es ist uns unerträglich, dass irgendwo auf der Welt ein irriger Gedanke existiert, wie geheim und kraftlos er auch sein mag.
(George Orwell zugeschrieben)

Ohne Frage, da stecken doch diese „Verschwörungstheoretiker“ dahinter, wettert Reul. Das mag sein, dennoch sind die auf dem Flugblatt genannten Empfehlungen Grund- bzw. Menschenrechte und keine Verfügungsmasse eines SoWi-Lehrers.
Verschließt man sich Argumenten, nur weil sie aus der falschen Quelle stammen, dann  geht man den Rattenfängern der oft extremistischen Gegenseite ins Netz. Wenn Reul solche Flugblätter verbieten will – oder ohne Rechtsgrundlage, für kriminell erklärt – dann erklärt er „seine“ Bürger für unfähig und unmündig zur eigenen Meinungsbildung. Und wer kann eine Demokratie noch so nennen, in der die „Wahlfürsten“ einzig ihre Meinung als die Wahrheit betrachten?

Die offizielle Kampagne von Jens Spahn, Abstand-Hygiene-Alltagsmaske, wurde vor kurzem noch mit einem A für die – weitgehend erfolglose-  App und einem L für Lüften erweitert , heißt also inzwischen ziemlich sperrig AHAAL.

AHAAL AKBAR !

Allein die Aufmachung des Ketzer-Zettels im Stil der offiziellen „AHA“-Kampagne ist anrüchig, Es sind auch nur 3 Thesen, keine 99 und sie landeten eben in einem Waschsalon und nicht an der Wittenberger Kirchentür.
Aber wer lesen kann ist klar im Vorteil: Das Flugblatt sieht nur ungefähr so aus, auf den zweiten Blick ist es eben nicht zum Verwechseln „echt“. Wer sich damit wohl ins Bockshorn jagen lässt ?  So ein Waschgang dauert seine Zeit und dank jahrelanger Erfahrung kann man dort sicher „Tandil“ von „Spee“ unterscheiden.
Außerdem machen wir uns doch alle so für die Religionsfreiheit stark und da niemand wirklich etwas weiß, hat der Großteil der Beteiligten eben nur den Glauben und der bringt nun mal die üblichen religiösen Fanatiker hervor. Einige sind eben immer heiliger als andere und Herbert Reul ist wohl mit Blaulicht auf der für ihn geräumten achtspurigen Autobahn ins Paradies.
Überhaupt muss man sich sich die Frage stellen, ob Waschsalons nicht ohnehin engmaschig überwacht werden, oder welcher Zuträger nach dem Motto „Herr Lehrer, ich weiß was !“ mit dem einzigen Zettel und wedelndem Schwanz (m/w/d)  zur Behörde gerannt ist. Stempel ins Fleißheftchen, Vorschlag fürs Bundesverdienstkreuz?

Abgesang auf eine Institution

Mit einer Träne im Augenwinkel gedenke ich dieser Zeiten, als so ein Kölner Waschsalon noch keine Brutstätte anarchistischer Terroristen mit einer Großpackung „Weißer Riese“ war. Wobei „Weißer Riese“ auch schon wieder in die falsche zeitgeistige Richtung deutet. Black Persil matters, too.

Aber der Innenminister hört ohnehin überall das braune Gras wachsen, außer dort, wo wirklich was wächst. Die Kölner Ringe – ein einziger Sumpf und immer mehr zur No-Go-Area verkommend, die großen Plätze der Stadt Handelsplätze für Drogen aller Art, die Hohe Strasse zur Ramschmeile für billige Restware gemacht und die türkischen Nazis der „Grauen Wölfe“ betreiben ihre Aktivitäten seit Jahren weitgehend unbeeinträchtigt in aller Öffentlichkeit.
Während die Geldwäsche in Köln ungehindert dank Shisha-Bars der organisierten Clan-Kriminalität blüht werden dort, wo noch wirklich gewaschen wird, finstere Umsturzversuche gegen den einstigen Corona-Lockerungspapst Armin Laschet geplant? Die Luft brennt wohl in inzwischen beim Waschen – es muss wirklich gefährlich sein, sowas. Immerhin weiß man, „Von dem Flyer wurde eine hohe Auflage gedruckt.“. Wieviele Höhlen der kriminellen Textilpflege muss man da wohl noch ausräuchern?

Papier brennt bei 451 Grad Fahrenheit – und Waschmittel?

Wahrscheinlich hat man beim Verfassungsschutz in Chorweiler schon eine Wagenladung „Persil“ aus Düsseldorf geordert, auf staatszersetzende Substanzen (und Diversity) untersucht und plant nun den Einsatz von verdeckten Wäschern. Vielleicht konnte man auch schon Knacki Deuser als Informellen Mitarbeiter anwerben – ich weiß es nicht.
Während in Frankreich Lehrer auf offener Strasse enthauptet werden und auf Priester geschossen, immer wieder Kirchen brennen, können in Deutschland „polizeibekannte“ Gefährder wie die „Grauen Wölfe“ unbehelligt von Staats- und Verfassungsschutz herumlaufen, aber sobald man mit dem Fleckenspray auftaucht, rückt die GSG 9 aus.
Ist es hier nur so „ruhig“, weil Deutschland inzwischen ein Rückzugsgebiet für den islamistischen Reinheitsterror ist und die „Grauen Wölfe“ inzwischen eher der „Weiße Riese“ sind ?

Verfassungsschutz und die Staatsschutzdezernate werden schleichend immer mehr zum Instrument der Tagespolitik und am Ende steht das Verfassungsgericht als Richter über fragwürdige Entscheidungen der Politik. Dabei ist Reul doch sicher nur um unsere körperliche und geistige Gesundheit bemüht.

Alles Staatsfeinde, außer Mutti

Überall sieht man die staatszersetzenden Frager, Nachdenker und Zweifler am Kurs von Laschet, Reul und Co – die Feinde des eigenen Status, nicht der Demokratie. Wer da nicht höllisch aufpasst und seine Schergen entsendet, steht schnell wieder in der Schule und muss vor desinteressierten Schülern Sozialkunde geben oder benotet Studenten dem Gusto nach, weil er die Klausuren verloren hat. Aber solche Flecken auf der politischen Weste gehen inzwischen schon bei Raumtemperatur raus – keine Notwendigkeit für Waschsalons als dunkle Höhlen der Staatsfeinde mit Reinlichkeitstarnung.

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Die Stadt Köln besitzt eine Waldgrabstätte im Königsforst, der zum Stadtgebiet von Bergisch-Gladbach gehört. Der Unternehmer Hubert Josef Hausmann vermachte dieses Grundstück, auf dem er und seine beiden Hunde begraben sind, nebst viel Geld und Immobilien der Stadt, die dafür die Grabpflege übernahm.