25. April 2024, 1:12 Uhr

Armin Laschet und Oberbürgermeisterin in Karnevalsuniform der Ehrengarde am Ort der Ermordung eines Polizisten

Obdachloser erfroren – hat die Stadt Schuld ?

Am heutigen Sonntagmorgen ist ein 46jähriger obdachloser Ukrainer am Mauritiuswall tot aufgefunden worden. Es liegt nach der vorläufigen Polizeimeldung nahe, daß er in der kalten Nacht bei Schneefall erfroren ist.

Vorletztes Jahr wurden in Berlin Obdachlose gezählt, die auf der Strasse leben. In einer Nacht zählten Freiwillige im Auftrag der Hauptstadt die, die aus verschiedenen Gründen die Unterkünfte nicht in Anspruch nehmen wollten oder konnten und in U-Bahnen, Hauseingängen und auf Abluftschächten geheizter Kaufhäuser übernachteten. Das Ergebnis war mit 1976 erheblich geringer als gedacht und gefühlt.

Laut dem Sozialdezernat der Stadt Köln leben in Köln ungefähr 300 Obdachlose auf der Strasse. Eine glaubwürdige Zahl, wenn man die „Berliner Zählung“ herunter rechnet. Gezählt hat sie noch niemand, die Zahl beruht auf der Einschätzung von „Streetworkern“. Die Antwort, ob das Sozialdezernat eine ähnliche Zählung plant, steht noch aus.

Von verschiedenen NGOs werden allerdings Anschuldigungen gegen die Stadt erhoben, nach denen diese nicht genug unternimmt, um Obdachlose unterzubringen. NGOs, die eigentlich Frau Reker nahestehen sollten. Da wird sogar darüber spekuliert, ob sich die Stadt „strafbar“ macht, weil sie nicht genug für Obdachlose tut. Antworten zu den Unterbringungsmöglichkeiten der Stadt stehen noch aus. Ich berichte an dieser Stelle als Update nach, wenn ich sie erhalte.

Frau Reker ruft – die Welt kommt

Eine harte Anschuldigung, wenn man bedenkt, daß Frau Reker im Auftrag ihrer unterstützenden Parteien Köln zum „Sicheren Hafen“ erklärt.

Sie ruft Flüchtlinge auf, sich auf den Weg nach Köln zu machen, hier wären sie willkommen. Ob dieser Ruf in Libyen, wo hunderttausende auf die Überfahrt nach Europa hoffen, verstanden wird, oder vielmehr nur dem Ablass einer bemühten Oberbürgermeisterin dient, sei dahingestellt. Unfraglich ist, daß sich viele nur in ein Boot setzen, weil sie eine gewisse Aussicht auf Erfolg haben. Zum Geschäftsmodell der Schlepper gehört das Versprechen, daß sie nur kurz fahren müssen, um dann „gerettet“ zu werden.

Der erfrorene Ukrainer kam wahrscheinlich nicht mit dem Boot über das Mittelmeer. Warum und wieso er sich in Köln aufhielt, wissen wir nicht. Wir kennen seine Geschichte nicht, wir wissen nicht, ob er Familie hatte, und die bittere Realität ist: in wenigen Tagen haben wir ihn vergessen.

Und: Nein, das Artikelbild ist kein Moment der Anteilnahme von Frau Reker am Tod dieses Menschen. Wir werden sie nicht in Karnevalsuniform sehen, wie sie betroffen neben den neuen CDU-Vorsitzenden am Mauritiuswall steht. Gott sei Dank, denn dieses pietätlose Bild hat das Ansehen der OB’n bundesweit beschädigt.

Apropos Twitter

Frau Reker’s letzter Jubeltweet gratulierte dem „Lieben Armin“ nur Minuten nach seiner Wahl.

Stunden später erfror ein Mensch, weil Frau Rekers Stadtverwaltung an einem bekannten Lagerplatz für Obdachlose nicht regelmäßig nachschaut. Stattdessen gibt sie um 18:07 Uhr, während dieser Artikel geschrieben wird, noch „TV-Tipps“ zu einem WDR-Format namens „ob jück“ – und nein, es geht nicht um Treber, sondern um die Prinzenproklamation. Zynischer geht es wohl kaum noch.

Flüchtlinge sind PR, Flüchtlinge haben eine Lobby. Mit denen kann man „glänzen“, mit Obdachlosen dagegen nicht. Aber wer Fremde einlädt, ohne sich weiter um seine Gäste kümmern zu können, der macht das nur für für die eigene PR. Da ist man nicht sehr weit von einer Schlepperin (m/w/d) entfernt.

Da wird es immer obszöner, daß die Stadt für ihr Gesundheitsamt, das auch zum Sozialdezernat von Harald Rau (Grüne) gehört,  gemütliche Luxusbüros mit Kaminzimmer für 250.000 € im Monat anmietet. während man an einer bekannten Lagerstätte für Obdachlose beim ersten Schnee des Jahres nicht mal regelmäßig schaut, ob dort Menschen erfrieren.

Sollten Sie Obdachlose (oder auch andere Menschen) bei dieser Kälte schlafend irgendwo antreffen, rufen Sie bitte die 112  (mj)

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